Schloss Wittenberg
Besucherzentrum
Besucherzentrum
Die Wittenberger Schlosskirche mit dem Thesenportal ist der bedeutendste Ort der Reformationsgeschichte. Hier veröffentlichte Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen wider den Ablasshandel und setzte damit Ereignisse in Gang, die Europa geistig und politisch für immer veränderten.
Anlässlich des 500. Jahrestages wurden Schloss und Schlosskirche restauriert. Jährlich kommen ungefähr 300 000 Menschen aus aller Welt und können sich im neu eingerichteten Besucherzentrum über den Ort und seine Bedeutung für die Reformation informieren.
Dem breitgefächerten Interesse gerecht werden: Von Kernsätzen in Großschrift für Eilige bis hin zu historischen und theologischen Hintergründen am Touchscreen für Spezialisten. Inhaltlich weist die Ausstellung über Luthers Person und Wittenberg hinaus und schafft überregionale und überkonfessionelle Kontexte.
Alle Text-Bild-Kombinationen sind knapp gehalten, thematisch scharf umrissen und auf den Oberflächen so platziert, dass sich zwischen den einzelnen Textblöcken inhaltliche Bezüge eröffnen. Trotzdem ist jeder Textblock in sich sinnreich abgeschlossen. Je elementarer die Information, desto größer ist sie gedruckt (=> Je genauer ich mich informieren will, desto näher trete ich heran.) So kann der Betrachter seinen Input selbst dosieren und fühlt sich nicht bevormundet.
Besonders beliebt ist das interaktive Möbel, das sich mit Luthers Mitstreitern befasst:
Der bewegliches Schlitten des Zwei-Ebenen-Tisches macht die Veränderungen in den Beziehungen zwischen Luther, Spalatin und den Kurfürsten buchstäblich erfahrbar.
Wichtige Wegbegleiter Luthers werden in den Schubladen vorgestellt.
Die Inhalte der Touchscreens arbeiten nach demselben Ansatz wie die Texttafeln, sind hypertextuell in die Tiefe gestaffelt.
Konzept und Text: Dr. Tanja Müller-Jonak
Vorbereitendes Konzept: Dr. Antje Heling-Grewolls
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling / Dr. Doreen Zerbe / Dr. Anke Neugebauer
Übersetzung: Elaine Griffiths
Grafik und Entwurf: Andreas Carl für Urban & Urban Werbe- und Projekt GmbH
Ausführung: Urban & Urban Werbe- und Projekt GmbH
Bildredaktion: Eileen Blasko
Im Auftrag des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover, 2017.